04.03.2023

Was ist Klimakompensation für Unternehmen?

Klimakompensation für Unternehmen und wie sie in ESG- und wissenschaftsbasierte Strategien eingebunden werden kann.

Was ist Klimakompensation für Unternehmen?

Wenn Klimamaßnahmen Teil der Umwelt-, Sozial- und Governance-Strategie (ESG) deines Unternehmens sind oder zu den wichtigsten Verpflichtungen im Rahmen der sozialen Unternehmensverantwortung (CSR) gehören, hast du sicher schon von CO2-Kompensationen gehört. Kann die Klimakompensation jedoch wirklich deine Nachhaltigkeitsziele erfüllen und einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben?

Was ist Klimakompensation?

Klimakompensation ist eine Möglichkeit, CO2-Emissionen durch die Finanzierung einer gleichwertigen oder größeren Kohlendioxideinsparung an anderer Stelle auszugleichen. Für Unternehmen bedeutet dies häufig, dass sie im Rahmen einer umfassenderen ESG-Strategie in Umweltprojekte investieren, zu denen auch die Kohlenstoffabscheidung und -bindung gehören kann.

Möchtest du CO2 kompensieren, ist es zunächst wichtig, die Emissionen deines Unternehmens zu berechnen. Kompensation ist aber kein CO2-Freischein. Daher sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um den CO2-Fußabdruck deines Unternehmens zu verringern. Es ist aber natürlich nicht realistisch, überhaupt keine Emissionen zu haben, daher kann der Kohlenstoffausgleich eine bedeutende Rolle beim Erreichen von Netto-Null spielen.

Im Wesentlichen ermöglicht der Emissionsausgleich deinem Unternehmen, unvermeidbare Kohlenstoffemissionen und negative Auswirkungen auf das Klima zu kompensieren. Bei der Wahl einer Kompensationslösung gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, aus denen du wählen kannst.

Dabei ist es wichtig, eine Emissionsstrategie zu wählen, die einem wissenschaftlich fundierter Ansatz unterliegt. Es ist nicht glaubwürdig, Emissionen auszugleichen, ohne gleichzeitig eine Strategie zur Emissionsreduzierung zu verfolgen. Nur mit einem solchen Plan kannst du in deinem Unternehmen nachhaltige Veränderungen erzielen.

Kompensationsausgleich für Unternehmen

Immer mehr Unternehmen beginnen zu verstehen, dass der Klimawandel weit mehr als eine natürliche Bedrohung ist. Er hat in unterschiedlichem Ausmaß auch erhebliche wirtschaftliche Folgen für alle Unternehmen. Deshalb ist es so wichtig, sich zu engagieren und Maßnahmen zu ergreifen.

Das stärkste Argument für die Klimakompensation sind die positiven Auswirkungen, die er auf die Umwelt haben kann. Aber es gibt natürlich noch weitere Gründe, sich für ein Kompensationsprogramm zu entscheiden. Zum Beispiel, um:

  • Gesetze und Vorschriften einzuhalten
  • Teil der ESG-Strategie, -Politik und -Ziele zu sein
  • Auftraggeber, Kunden und Mitarbeiter zu gewinnen
  • sich auf künftige Änderungen von Vorschriften und Anforderungen vorzubereiten

Auch wenn sich einige Unternehmen gezwungen sehen, Maßnahmen zu ergreifen und ihren CO2-Fußabdruck aus ökologischen Gründen zu verringern, hat diese Art der Klimakompensation immer auch andere Vorteile. Echte Maßnahmen für das Klima und die Biodiversität heben Unternehmen von der Masse ab. Es wirkt sich positiv auf die Kundenbindung aus und zieht Talente an, die im Umkehrschluss dem Unternehmen zu Wachstum verhelfen.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch dein Unternehmen schon bald verpflichtet sein wird, über seine Umweltauswirkungen zu berichten. Das britische Umweltgesetz 2021 schreibt z.B. vor, dass alle Baugenehmigungen ab November 2023 einen Nettozuwachs an Biodiversität von mindestens 10 % erbringen müssen. In Deutschland müssen alle Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten im Rahmen der CSRD-Beitragspflicht Jahresabschlüsse zu ihren ESG-Informationen teilen.

So kannst du Emissionen kompensieren

Der erste Schritt, um deine Treibhausgasemissionen in Angriff zu nehmen, ist die Messung deiner derzeitigen Auswirkungen. Denn mit der Berechnung deiner Emissionen kannst du besser verstehen, wo du dem Klima am meisten schadest und damit beginnen, fundierte Entscheidungen über deine ESG-Strategie zu treffen.

Mit dem Wissen über die Emissionen deines Unternehmens ist es verantwortungsvoll, daran zu arbeiten, sie so weit wie möglich zu reduzieren. Hierfür gibt es drei einfache Schritte, an denen du dich orientieren kannst:

  1. Messe deinen CO2-Fußabdruck
  2. Reduziere deine Kohlenstoffemissionen
  3. Kompensiere nicht-reduzierbare Emissionen und Emissionen aus der Vergangenheit

Beginnst du mit der Kompensation, ohne Verantwortung für deine Emissionen zu übernehmen, könnten andere dies als Ausrede für weitere Verschmutzungen ihrerseits sehen. Und dir könnte man im schlimmsten Fall Greenwashing vorwerfen.

Mit einem transparenten und verantwortungsbewussten Umgang sowie einem Kompensationsprogramm, das eine sinnvolle Wirkung auf das Klima hat, kannst du solche Vorwürfe vermeiden. 

Setze dich hierfür mit unserem Team in Verbindung; wir stellen dir unsere eigenen naturbasierten Lösungen vor, von denen dein Unternehmen profitieren wird. Außerdem helfen wir dir auch gerne bei deiner Kohlenstoffberechnung. 

Arten der Klimakompensation

Traditionelle Klimakompensation

Bei der traditionellen Klimakompensation geht es um die Verringerung künftiger oder laufender Emissionen. Zum Beispiel durch den Ausbau von Windenergie oder den Ersatz von Kohleöfen in Haushalten in Entwicklungsländern. Jede Maßnahme sollte die Kohlendioxidemissionen im Vergleich zu dem Zustand reduzieren, der ohne die Kompensationsmaßnahmen bestehen würde.

Klimakompensation durch naturbasierte Lösungen

Es gibt Alternativen zum traditionellen Kohlenstoffausgleich, bei denen das vorhandene CO2 aus der Atmosphäre entfernt wird. Bäume und Wälder sind eine fantastische naturbasierte Lösung, da sie eine der größten und besten natürlichen Kohlenstoffsenken der Welt sind.

Tatsächlich sind Bäume heute eine der effizientesten Methoden zur Bindung und Speicherung von CO2. Keine der bestehenden technischen Lösungen ist so wirksam wie Bäume. Wir brauchen jedoch mehr Wälder, um die Herausforderungen zu bewältigen, denen unser Planet gegenübersteht.

Wälder bieten auch die Biodiversität und die natürlichen Lebensräume, in denen Pflanzen und Tiere gedeihen können. Deshalb ist es so wichtig, eine nachhaltige Waldwirtschaft zu unterstützen, die einen spürbaren Einfluss auf das Klima und die natürlichen Ökosysteme hat.

Unser Ansatz für die Waldbewirtschaftung bei EcoTree ist, dass artenreiche, zusammenhängende Wälder der Natur, der biologischen Vielfalt und den nachhaltigen Ressourcen zugutekommen.

Kritik an der Klimakompensation

Eine der größten Sorgen im Zusammenhang mit der Klimakompensation ist der Gedanke, dass er Unternehmen einen Vorwand bietet, weiter Emissionen wie bisher auszustoßen, da diese ja kompensiert werden. Daher gibt es leider auch einige Unternehmen, die für die Teilnahme an einem Kompensationsprogramm zahlen, ohne ihre eigenen Emissionen wirklich zu reduzieren.

Im Grunde geht es darum, transparent zu sein und eine ESG-Strategie zu entwerfen, die einen echten Unterschied macht. Dabei geht es darum, Lösungen zu finden, die sowohl Emissionen reduzieren als auch ausgleichen und Partner und Projekte auszuwählen, die eine messbare Wirkung haben.

Die folgenden Fragen können dir helfen, Entscheidungen rund um die Klimakompensation zu treffen.

  • Verringert das Kompensationsprogramm die Emissionen so, wie es behauptet wird, und wie wird diese Wirkung berechnet?
  • Ist das Kompensationsprogramm von unabhängiger Seite verifiziert und zertifiziert?
  • Wird die Lösung eine langfristige oder dauerhafte positive Wirkung haben?
  • Könnte die Lösung negative Auswirkungen haben? Wie z.B. auf die örtliche Bevölkerung, in der die Projekte durchgeführt werden?
  • Trägt das Programm zu einer nachhaltigen Entwicklung bei?

Kommuniziere die Kompensation deiner Kohlenstoffemissionen

Nachhaltigkeit und Klimafragen sind Themen, für die sich immer mehr Menschen interessieren, insbesondere junge Menschen.

  • 4 von 5 Personen geben an, dass sie sich eher für eine Marke mit einem positiven Ansatz zur ökologischen Nachhaltigkeit entscheiden würden (SmartestEnergy).
  • 2018 gaben junge Wähler in Schweden (18-29 Jahre) an, dass Umwelt und Klimawandel für sie die wichtigsten Wahlkampfthemen sind (Novus).
  • 76 % der in den 1990er Jahren Geborenen glauben, dass soziale Verantwortung bei der Wahl eines Arbeitgebers wichtig ist (Stepstone).

Wenn du Informationen über die Klimakompensation und andere Nachhaltigkeitsmaßnahmen deines Unternehmens teilst, musst du dabei klar und transparent sein und genau erklären, welche positiven, aber auch negativen Auswirkungen dein Unternehmen auf die Umwelt hat.

Denn kannst du deine Behauptungen nicht nachweisen, riskierst du, des Greenwashings bezichtigt zu werden oder sogar gegen bestimmte Marketinggesetze zu verstoßen. In den letzten Jahren haben z.B. Unternehmen wie Brewdog und HSBC irreführende Behauptungen aufgestellt und sahen sich erheblicher Kritik ausgesetzt, wodurch die Marken großen Schaden genommen haben.

Finde also Partner und Projekte, die halten, was sie versprechen, und die über unabhängige Zertifizierungen und überprüfte Methoden verfügen.

Es gab mehrere prominente Fälle, in denen Unternehmen wegen Greenwashing und irreführender Umweltaussagen in ihrer Werbung angezeigt wurden. Geldstrafen können teuer werden, aber auch der Verlust des Vertrauens von Kunden und Auftraggebern.

Entscheidest du dich also, den Kohlenstoffausgleich zu einem Teil deiner ESG-Strategie zu machen, solltest du das Thema ernst nehmen, dich gründlich informieren und die richtige Lösung zur Kompensation wählen.

Compliance Markt & Freiwilliger Kohlenstoffmarkt

Im Zusammenhang mit der Klimakompensation werden häufig zwei Begriffe genannt: der freiwillige Kohlenstoffmarkt und der Compliance Markt. 

Auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt (Voluntary Carbon Market, VCM) gleichen Unternehmen und Organisationen ihre Kohlenstoffemissionen freiwillig aus. Sie treffen die Entscheidung, Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, in der Regel als Teil einer umfassenderen ESG-Strategie oder zur Erfüllung ihrer CSR-Verpflichtungen.

Der Compliance Markt (RCM) ist ein Markt, auf dem jeder Kohlenstoffausgleich an bestimmte Vorschriften und Gesetze gebunden ist, wie z. B. das Kyoto-Protokoll und das Pariser Abkommen. Unternehmen und Organisationen kompensieren ihren Kohlenstoff über den RCM, um bestimmte vordefinierte regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

Entscheide dich für eine naturbasierte Lösung mit EcoTree

Bist du auf der Suche nach einem Partner, der dein Unternehmen bei der Bewältigung von Restkohlenstoffemissionen und der Erreichung von wissenschaftlich fundierten Zielen unterstützt? Unser Team bei EcoTree hilft dir gerne. Lies mehr über unser Konzept, das hinter allem steht, was wir tun.

Nachhaltige Waldwirtschaft

Unsere naturbasierten Lösungen bieten Unternehmen je nach Projektgröße die Möglichkeit, Bäume in nachhaltigen Wäldern zu pflanzen und zu besitzen. Die Bäume fungieren als Kohlenstoffsenken und binden Kohlendioxid, während unser Waldwirtschaftsteam hart daran arbeitet, die Artenvielfalt und natürliche Lebensräume zu erhalten.

Erhaltung der biologischen Vielfalt

Der Schutz der Biodiversität ist eine der größten Herausforderungen für die Umwelt. Dein Unternehmen kann einen Beitrag zu einer Reihe von Projekten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt leisten, die natürliche Lebensräume unterstützen.

Unterstütze Biodiversitätsprojekte

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Unser kompetentes Team steht dir jederzeit zur Seite, um Fragen zu beantworten und sicherzustellen, dass du die richtige naturbasierte Lösung für dein Unternehmen wählst.

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