06.06.2025
Keine Doppelzählung: Warum Unternehmen mit europäischen CO₂-Zertifikaten glaubwürdig zum Klimaschutz beitragen können
Verstehen Sie, warum Unternehmen mit EU-CO2-Zertifikaten glaubwürdig zum Klimaschutz beitragen können. Erfahren Sie mehr über Doppelzählung, die CRCF-Verordnung und wie E

Immer mehr Unternehmen wollen Verantwortung übernehmen und in hochwertige Klimaschutzprojekte investieren – zum Beispiel in Wälder, die CO₂ binden. Doch ein Begriff sorgt dabei immer wieder für Unsicherheit: Doppelzählung. Was ist das eigentlich? Und warum ist sie bei Projekten innerhalb der EU in der Regel gar kein Problem? Wir klären auf.
Klimaschutz: Gemeinsam statt gegeneinander
Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die nur mit vereinten Kräften gelöst werden kann. Staaten setzen sich gesetzliche Ziele zur Reduktion von Treibhausgasen – sogenannte Nationally Determined Contributions (NDCs) im Rahmen des Pariser Abkommens. Gleichzeitig engagieren sich immer mehr Unternehmen freiwillig für den Klimaschutz, indem sie in zertifizierte Projekte investieren, die Emissionen reduzieren oder CO₂ aus der Atmosphäre entfernen.
Ein häufiger Vorwurf dabei: „Wenn die CO₂-Minderung schon in der nationalen Bilanz eines Landes auftaucht, wie kann sie dann auch einem Unternehmen zugeschrieben werden? "Ist das nicht doppelt gezählt?“
Die Antwort ist: Nein – zumindest nicht, wenn es sich um Projekte innerhalb der Europäischen Union handelt. Zwar sind die Emissionen zweimal gezählt - aber eben nicht doppelt: Wir erklären den Unterschied.
Was ist Doppelzählung überhaupt?
Unter Doppelzählung versteht man, dass ein und dieselbe Emissionsminderung von konkurrierenden Akteuren mehrfach für die Erreichung offizieller Klimaziele angerechnet wird:
- einmal vom Unternehmen (Land 1), das das Zertifikat gekauft hat, und
- gleichzeitig vom Herkunftsland (Land 2), das es für seine eigenen internationalen Verpflichtungen nutzt.
Die Betonung liegt hier auf offiziellen, möglicherweise miteinander in Konkurrenz stehenden Klimazielen, also über verpflichtende Mechanismen. In solchen Fällen besteht tatsächlich ein Problem, das im internationalen Kontext (z. B. bei Projekten im globalen Süden) über sogenannte Corresponding Adjustments geregelt wird – also Korrekturbuchungen in den nationalen CO₂-Bilanzen.
Doch innerhalb der EU ist die Situation anders.
Was sagt die EU? Eindeutige Regelung durch CRCF
Mit der Verordnung (EU) 2024/3012 dem sogenannten Carbon Removals Certification Framework (CRCF) hat die EU-Kommission einen klaren Rahmen für die Zertifizierung und Nutzung von CO₂-Entnahmen geschaffen. Und sie stellt unmissverständlich klar:
„Die Verordnung verlangt keine Corresponding Adjustments für die freiwillige Nutzung von CRCF-Einheiten innerhalb der EU.“ (EU-Kommission, Q&A zur CRCF-Verordnung, 2024)
Das bedeutet: Unternehmen dürfen CO₂-Zertifikate aus EU-Projekten zur freiwilligen Kompensation nutzen – rechtskonform, transparent und ohne Risiko der Doppelzählung. Denn:
- die Klimaziele der EU sind gesamtwirtschaftliche Summenwerte, vergleichbar mit dem Bruttoinlandsprodukt,
- sie beinhalten sämtliche Emissionsminderungen, egal ob staatlich oder privat initiiert,
- eine parallele Nutzung der CO₂-Minderung auf Unternehmensebene ist kein Widerspruch, sondern Teil der Lösung.
Schließlich fließen auch CO2 Ersparnisse durch Solaranlagen oder elektrische Fuhrparks sowohl in die Unternehmensbilanz als auch in die nationale Klimabilanz - ähnlich wie bei Bruttoinlandsprodukt und Umsatz.
Was sagt das Umweltbundesamt (UBA)?
Auch das deutsche Umweltbundesamt bestätigt diese Sichtweise. In seiner Stellungnahme zum CRCF heißt es:
„Klimabezogene Kompensationsaussagen durch Unternehmen sind zulässig, wenn die verwendeten Zertifikate unter CRCF oder gleichwertigen Standards ausgestellt wurden.“
Nur bei Zertifikaten aus Drittstaaten außerhalb der EU seien Corresponding Adjustments erforderlich. Das schafft zusätzliche Klarheit und Rechtssicherheit für alle, die sich im europäischen Raum für Klimaschutz engagieren wollen.
Wie stellen wir bei EcoTree Transparenz sicher?
Unsere Waldprojekte in Deutschland, Frankreich und Dänemark orientieren sich am Carbon Removals Certification Framework (CRCF) der EU und erfüllen höchste Qualitätsstandards. Darüber hinaus spiegeln sie zentrale Werte der Core Carbon Principles (CCPs) wider – den internationalen Leitlinien für hochwertige CO₂-Zertifikate:
- Zusätzlichkeit: Die CO₂-Bindung wäre ohne die Finanzierung durch den Zertifikateverkauf nicht möglich und es wird lediglich das zusätzlich gebundene CO2 zertifiziert – sie ist also ein echter Mehrwert für das Klima.
- Permanenz: Die Wälder sind rechtlich geschützt, werden langfristig gepflegt und gegen Risiken wie Feuer, Sturm oder Schädlingsbefall abgesichert – damit die gespeicherte CO₂-Menge dauerhaft erhalten bleibt.
- Keine Doppelzählung: Jede ausgestellte Einheit ist eindeutig registriert, öffentlich zugänglich und wird nach Nutzung unumkehrbar stillgelegt.
- Solide Methodik: Unsere Projekte beruhen auf wissenschaftlich fundierten, transparenten und überprüfbaren Methoden zur Berechnung der CO₂-Wirkung.
- Unabhängige Validierung: Die Ergebnisse werden regelmäßig von unabhängigen Auditoren geprüft.
- Umwelt- und Sozialschutz: Neben der Klimawirkung fördern unsere Projekte auch die Biodiversität, Bodenqualität und lokale Wertschöpfung – ohne negative Auswirkungen auf Menschen oder Ökosysteme.
- EU-Konformität und Zukunftssicherheit: Unsere Methodik ist anschlussfähig an CRCF, CSRD und die kommende Green Claims Directive – damit Unternehmen heute schon für morgen vorsorgen können.
So garantieren wir: Wer in unsere Projekte investiert, handelt nachweislich, transparent und im Einklang mit internationalen Best Practices.
Beitrag statt Widerspruch
Die oft zitierte „Doppelzählung“ ist bei CO₂-Zertifikaten aus Projekten innerhalb der EU kein Hindernis für glaubwürdigen Klimaschutz. Im Gegenteil: Die CRCF-Verordnung der EU schafft einen stabilen Rechtsrahmen, der freiwilliges Engagement ermutigt, nicht entwertet.
Grundsätzlich verfolgt auch EcoTree den Ansatz, von Contribution oder Beitrag zu reden, als von Klimaneutralität auf Unternehmens- geschweige denn auf Produktebene. Wahre Klimaneutraltität kann es nur global werden - wichtig ist, dass alle gemeinsam den Beitrag leisten, der möglich und - basierend auf Emissionen - erforderlich ist.
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