22.05.2025

Welche CO2 Strategie passt zu Ihrem Unternehmen?

Sollte Ihr Unternehmen zur globalen Klimaneutralität Beitragen? Wahrscheinlich Ja! Die Frage ist nur “Wie?”. Hier finden Sie unsere Top 11 Tipps:

Welche CO2 Strategie passt zu Ihrem Unternehmen?

Unternehmen in Deutschland können eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen, indem Sie Emissionen reduzieren und sich für die Bindung von CO2 engagieren. Dabei ist es wichtig, Greenwashing zu vermeiden und wirklich etwas zu bewegen. Ecotree unterstützt Sie dabei mit lokalen, zertifizierten Klimaprojekten in Deutschland und europäischen Nachbarländern, über Zertifikate nach EVA Wald-Klimastandard oder Moorfutures. Wir geben Ihnen zehn wichtige Tipps für einen hochwertigen CO2-Beitrag.

Wie messen und überwachen Sie und Ihr Team die Treibhausgasemissionen Ihres Unternehmens?

Die Umsetzung einer Strategie zur Messung und Überwachung der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) ist als erster Schritt zentral für ein Unternehmen, das seinen CO2-Fußabdruck reduzieren und seine Umweltauswirkungen verstehen möchte. Der weltweit am weitesten verbreitete Ansatz ist das Green House Gas (GHG) Protocol. Zur Messung gibt es verschiedenste Tools und Softwares, angepasst je nach Unternehmensgrößen und Branchen.

Was können Sie tun, um die Emissionen Ihres Unternehmens zu reduzieren?

Zweitens ist es für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Ansatz unerlässlich, konkrete Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen umzusetzen. Die Net-Zero (SBTi)Initiative gibt dabei einen Orientierungsrahmen vor. Typische erste Schritte sind zB der Umstieg auf Erneuerbare Energien, das Anbringen von Solaranlagen auf Firmengeländen, die Reduzierung und Umstellung der Fahrzeugflotte sowie Maßnahmen innerhalb der Produktion- und Wertschöpfungskette. 

Ab wann sollten Sie wie viel beitragen?

Ist die THG-Messung und langfristige Reduzierung erst einmal umgesetzt, gilt es, einen Beitrag zur CO2-Bindung zu leisten. Schließlich müssen die entstandenen Emissionen der Atmosphäre wieder entnommen werden. Unternehmen sollten jetzt handeln, denn die Auswirkungen der Klimaerwärmung sind bereits jetzt zu spüren. SBTi ist der Ansicht, dass Unternehmen Emissionsgutschriften erwerben sollten, um 10 % ihrer nicht komprimierbaren Emissionen auszugleichen - und zwar ausschließlich über sogenannte “Removal” Zertifikate, die CO2 tatsächlich entnehmen und nicht woanders verhindern. Wichtig hierbei ist, dass der Beitrag zu den Kohlenstoffsenken in verantwortungsvoller Weise geleistet werden soll. Die Nutzung von einem Prozent des Umsatzes reicht dann meistens schon aus, um wesentlich zum Klimaschutz beizutragen.

Wichtig zu bedenken ist dabei, dass weitere Maßnahmen zum Klimaschutz in jedem Fall kommen wird, ob durch staatlichen Zwang, Druck von Finanzakteuren oder Marktbewegung: Wer also heute agiert, sichert sich bessere Preise, lernt beim Prozess mit und kann sich als wirklich nachhaltig positionieren und Stakeholder mitnehmen.

Doch was ist besser: Vermeidungs- oder Abscheidungsprojekte?

Der Klimaschutz kann auf zwei Arten erreicht werden: durch Emissionsvermeidungsprojekte (“Avoidance”) oder durch CO2-Abscheidungsprojekte (“Removal”). Da beide nützlich sind, sollte man sich weder ausschließlich für das Eine oder das Andere entscheiden, sondern eine Strategie, die beide inkludiert wählen. 

Für SBTi gelten im Schritt 3 ausschließlich “Removal” Zertifikate - im Schritt 4 “Beyond Value Chain Mitigation (BVCM)” können auch Avoidance Zertifikate genutzt werden. 

Man kann den Bestand an CO2-Emissionen in der Atmosphäre mit einer Badewanne vergleichen, die überläuft: Es ist nicht nur wichtig, den Wasserstrom aus dem Wasserhahn so weit wie möglich zu reduzieren (Vermeidung von Emissionen), sondern auch das Ableiten von Wasser (Abscheidung von Kohlenstoff) zu fördern. Um wirksam auf die Klimakrise zu reagieren, müssen Unternehmen eine zweigleisige Strategie verfolgen.

In Deutschland können beide Projektarten sehr wirksam sein, zum Beispiel über Moorprojekte (Avoidance) oder Waldprojekte (Removal).

Lieber natur- oder lieber tech-basierte Projekte?

Obwohl die Integration beider Projektarten von Vorteil und laut IPCC unausweichlich ist, bieten naturbasierte Lösungen eindeutig mehrdimensionale Vorteile gegenüber technologischen Lösungen, insbesondere im Kampf gegen den Verfall der biologischen Vielfalt, Wasserstress und für die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen. Daher sollten Unternehmen diese Lösungen bevorzugen, auch wenn sie durch den Einsatz entsprechender Technologien ergänzt werden können. Die vielgepriesene Technologieoffenheit kann also wichtig sein, sollte aber keinesfalls den Naturschutz als solchen ersetzen.

An welchen Standorten und zu welchen Ökosystemen sollen Unternehmen ihren Beitrag leisten?

Für ein Unternehmen, das Naturbasierte Lösungen finanzieren möchte, ist die Auswahl der Ökosysteme, in denen Restaurierungs- und Naturschutzprojekte realisiert werden, ein wichtiger Schritt. Komplexe und vielfältige Ökosysteme wie Wälder oder Moore bieten die besten Chancen für einen nachhaltigen ökologischen Nutzen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Bindung von Kohlenstoffemissionen, beim Erhalt der Biodiversität und des ökologischen Gleichgewichts. Darüber hinaus ist es besonders sinnvoll, lokale Initiativen zu unterstützen, da dies auch von Kunden und Mitarbeitenden oft gefragt und hoch angesehen wird. Diese lokalen Projekte ermöglichen eine genauere und transparente Überwachung und sind für die Stakeholder Ihres Unternehmens leichter nachvollziehbar.

Kann ich überhaupt in Deutschland CO2 Projekte unterstützen?

Die einfache Antwort lautet: Ja! Im Detail, gilt es 3 Fragen zu stellen: 

1. Darf Ihr Unternehmen in Deutschland Wald- oder Moorprojekte finanziell unterstützen? 
Ja und zwar über verschiedene Wege, von Sponsoring, Landerwerb bis zu CO2 Beiträgen. Wichtig hierbei, ist das die finanziellen Mittel auch wirklich einen Beitrag leisten und vor Ort ankommen 

2. Kann der CO2 Effekt Ihrer zuwendung gemessen und zertifiziert werden? 
Ja und zwar über gängige Methoden und vom TÜV geprüft. Der Wald Klimastandard basiert zum Beispiel auf klassischen Verra Konzepten wurde aber für deutsche Wälder angepasst. Ähnlich ist es bei Moorfutures. Wichtig ist bei allen Projekten die Zusätzlichkeit, die nur dann gegeben ist, wenn ein Projekt ohne finanziellen Beitrag sonst nicht entstanden wäre. Mehr dazu hier

3. Kann ich mir die CO2 Leistung anrechnen?
Ein Risiko der Doppelzählung ist ausgeschlossen, sofern die Emissionen, die als Grundlage für den Klimabeitrag sind, in Deutschland entstehen - schließlich fließen auch diese in die Klimabilanz Deutschlands ein. 

Für Mechanismen wie SBTi und insbesondere CSRD werden auch lokale Projekte besonders hoch angerechnet. Sollten Sie Ihre THG Bilanz extern auditieren lassen wollen, raten wir Ihnen, das Thema mit Ihrem Auditor bzw Wirtschaftsprüfer zu besprechen, um sicherzustellen, dass Sie Ihren CO2 Beitrag auch vollumfänglich anrechnen lassen können. 

Besser Ex-ante- oder Ex-post-Gutschriften?

Die Frage, ob Ex-ante (Forwards) oder Ex-post-Gutschriften für CO2-Emissionen bevorzugt werden sollten, hängt weitgehend von der Art des Projekts und den Unternehmensspezifischen Zielen ab. Da beide Mechanismen wichtig sind, ist es unerlässlich, ihre Rolle und Auswirkungen in CO2-Projekten zu verstehen. So brauchen die meisten Naturprojekte eine Anschubfinanzierung (über Ex-Ante Zertifikate), um überhaupt entstehen zu können, da nur so sichergestellt wird, dass Ökoysteme qualitativ und ganzheitlich wiederhergestellt werden. 

Daher sollte die Wahl zwischen Ex-ante- und Ex-post-Emissionsgutschriften nicht auf Vorlieben basieren, sondern auf einer strategischen Entscheidung, die mit den Umweltzielen des Unternehmens in Einklang steht. Der Ex-ante-Kauf von Gutschriften und ihre schrittweise Umwandlung in Ex-post-Gutschriften hat sich als ein ausgewogener Ansatz bewährt, der sowohl den heutigen Bedarfen an Renaturierung als auch den langfirstigen Unternehmenszielen gerecht wird. 

So investieren viele SBTi-konforme Unternehmen heute schon in Projekte, die über die nächsten Jahre CO2 binden und rechtzeitig genügend Zertifikate liefern, um die Net-0 Ziele zu erreichen. Diese Zertifikate sind, solange sie nicht stillgelegt sind, auch ein finanzielles Asset, welches auch weiterverkauft werden kann. 

Sollte ein bestimmtes Label, eine Zertifizierung oder eine bestimmte Art Player bevorzugt werden?

Je nach Land gibt es verschiedene staatliche oder private Labels. Wichtig ist dabei, zwischen dem freiwilligen (VCM) und verpflichtenden Märkten zu unterscheiden.

Labels und Zertifizierungen wie der EVA Wald-Klimastandard oder Moorfutures, welches von deutschen Ministerien geführt wird, garantieren Glaubwürdigkeit, Transparenz und Effizienz von Projekten und tragen entscheidend zur Vertrauensbildung bei den Stakeholdern bei. Ecotree arbeitet ausschließlich mit solchen zertifizierten Projekten in Deutschland, Frankreich und Dänemark.

Wie sollte die Qualität der geförderten Projekte (Nebeneffekte, Resilienz) bewertet werden?

Labels und Zertifizierungen garantieren Glaubwürdigkeit, Transparenz und Effizienz der Projekte und tragen entscheidend zur Vertrauensbildung bei den Stakeholdern bei. Aber sie sind auch nicht alles. Vor allem ist es wichtig, Fragen zum Projekt und zum Projektentwickler zu stellen und die Vermittler auf ein Minimum zu beschränken, um sicherzugehen, dass Sie Ihr Geld in ein echtes Projekt stecken. Alles sollte für Sie, ohne irgendwelche Lücken oder Unklarheiten, nachvollziehbar sein.

Wie sollte ein CO2-Budget mit der Festlegung eines internen CO2-Preises verknüpft werden?

Die Bewertung der Qualität der finanzierten Umweltprojekte ist von entscheidender Bedeutung, um ihre Wirksamkeit und ihre langfristige positive Wirkung zu gewährleisten. Bewertungskriterien müssen nicht nur die Verringerung der CO2-Emissionen, sondern auch den Nutzen und die Nachhaltigkeit des Vorhabens umfassen. Die Beurteilung der Qualität der geförderten Projekte erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der über die reine Senkung der CO2-Emissionen hinausgeht. Um eine nachhaltig positive Wirkung zu gewährleisten, müssen ökologische und soziale Nebeneffekte sowie die Widerstandsfähigkeit des Projekts gegenüber künftigen Klimaschutzherausforderungen berücksichtigt werden.

Viele Unternehmen haben mittlerweile einen internen CO2 Preis, der sowohl ein Anreiz ist, CO2 Emissionen zu senken und gleichzeitig ein Budget für Reduktions- und Kompensationsmaßnahmen bereitstellt. 

Typische interne CO2 Preise variieren von 50€/Tonne (Deutscher CO2 preis), 85€/Tonne (EU-ETS) Preis bis zu über 200€/Tonne (CO2 Folgekosten, laut Umweltbundesamt)

Kontaktiere unser Team

Unser kompetentes Team steht dir jederzeit zur Seite, um Fragen zu beantworten und sicherzustellen, dass du die richtige naturbasierte Lösung für dein Unternehmen wählst.

Erfahren Sie mehr über unsere aktuellen CO₂-Projekte von MoorFutures und Wald-Klimastandard.

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