Lange Zeit wurde die biologische Vielfalt im Vergleich zum Klimawandel als zweitrangig betrachtet, da es an Instrumenten zur Messung der Auswirkungen, an Wissen und an Vorschriften mangelte.
Heute hängen schätzungsweise 55 % des weltweiten BIP direkt von der Biodiversität ab. Die Unternehmen sollten dieser daher Priorität einräumen.
Dieses Whitepaper soll helfen, die Auswirkungen und Abhängigkeiten der Wirtschaft von der Biodiversität zu verstehen, die vielen Gründe für ein Tätigwerden darlegen und einen Leitfaden für die Umsetzung einer CSR-Strategie bieten, die die Biodiversität einbezieht.
Viele Unternehmen sind heute stark von der Natur abhängig und erkennen, dass ihre Geschäftstätigkeit und langfristige Überlebensfähigkeit vom Zustand der Ökosysteme abhängen. Der Wert der biologischen Vielfalt geht über rein ökologische Aspekte hinaus – sie ist ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Geschäftspraktiken.
Im Rahmen unternehmerischer Nachhaltigkeit wird Unternehmen zunehmend bewusst, dass Biodiversitätsrisiken und -chancen ihre Liefer- und Wertschöpfungsketten beeinflussen. Die Auswirkungen industrieller Aktivitäten auf die Biodiversität können zum Verlust biologischer Vielfalt führen, was erhebliche Geschäftsrisiken mit sich bringt und die Erreichung unternehmensbezogener Biodiversitätsziele gefährdet.
Wie im Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework beschrieben, wird von Unternehmen erwartet, dass sie ihre Strategien an globalen Initiativen ausrichten, die darauf abzielen, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 umzukehren – insbesondere im Hinblick auf Ziel 15 des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD).
Organisationen wie das Weltwirtschaftsforum betonen, dass Unternehmensführungen die Herausforderungen im Bereich Biodiversität systematisch angehen müssen. Der "Nature-positive"-Ansatz ermutigt Unternehmen dazu, die biologische Vielfalt aktiv zu schützen und gleichzeitig ihre Auswirkungen auf die Natur zu berücksichtigen. Unternehmen, die Biodiversitätsstrategien umsetzen und negative Einflüsse mindern, können neue Geschäftschancen erschließen und so zu einer naturpositiven Zukunft beitragen.
Die Ramboll Gruppe hebt hervor, wie wichtig es ist, Biodiversitätsvorgaben und Naturschutz in die alltäglichen Geschäftsprozesse zu integrieren, um die Transformation von Unternehmen voranzutreiben. Diese Ausrichtung am globalen Biodiversitätsrahmen schützt das Naturkapital und stellt die Resilienz und Nachhaltigkeit zukünftiger Geschäftstätigkeiten sicher – insbesondere angesichts steigender Treibhausgasemissionen und des wachsenden Bedarfs an einem nachhaltigen Wachstumsmodell.
Die Beziehung zwischen Wirtschaft und Biodiversität ist entscheidend, da wirtschaftliche Aktivitäten einen erheblichen Einfluss auf die biologische Vielfalt haben. Unternehmen sind auf verschiedene natürliche Ressourcen angewiesen, was bedeutet, dass ihre Geschäftstätigkeiten die Gesundheit von Ökosystemen beeinträchtigen können.
Ein Verständnis dafür, wie Biodiversität geschützt werden kann, ist daher essenziell für Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften wollen. Das Bewusstsein für diese Zusammenhänge ermöglicht es Unternehmen, Risiken und Chancen zu erkennen und einen nachhaltigeren Ansatz zu verfolgen, der ihre Unternehmensziele mit dem Schutz der Biodiversität in Einklang bringt.
Biodiversitätsvorschriften dienen dem Schutz von Ökosystemen und Arten vor Degradation und Aussterben. Diese Vorschriften können Einfluss auf die Geschäftstätigkeit nehmen, indem sie etwa die Ressourcennutzung, Flächeninanspruchnahme oder Umweltverschmutzung einschränken.
Unternehmen müssen sich innerhalb dieser rechtlichen Rahmenbedingungen bewegen, was möglicherweise Anpassungen der Geschäftsprozesse, Investitionen in umweltfreundlichere Technologien und die Umstellung auf nachhaltigere Geschäftsmodelle erfordert.
Durch ein proaktives Vorgehen gegenüber Biodiversitätsrisiken und die Einhaltung von Vorschriften können Unternehmen Rechtsrisiken vermeiden und gleichzeitig ihr Ansehen bei Stakeholdern verbessern.